Wie erstelle ich ein Lernmodul mit PowerPoint?
Lernmodule eignen sich für den digitalen Unterricht besonders gut, weil sie individuelles Lernen und eine asynchrone Kommunikation ermöglichen. Das bedeutet, dass jede(r) Schüler:in in seinem eigenen Tempo die Inhalte erarbeiten kann und vor allem auch, dass man zeitlich flexibel ist. Somit ist kein Schüler:in abhängig von Unterrichtszeiten oder bestimmten Zeiten mit Internet-/ Medienzugang.
Ein Lernmodul eignet sich prinzipiell für jedes Fach und jeden Themenbereich. Wichtig ist, dass ein Lernmodul keinen lehrergesteuerten Unterricht und bloßen Input ersetzen soll, sondern aus verschiedenen Teilelementen besteht. Diese Teilelemente haben immer die selbe Struktur und sind aus diesem Grund mit etwas Übung leicht zu erstellen.

Je nach Vorwissen kannst Du in diesem Artikel zu folgenden Abschnitten „springen“:

Das Lernmaterial

Die Lernaufgabe

Die Bearbeitung

Rückmeldung und Reflexion
So könnte die Präsentation zum Lernmodul aussehen
Klicke an den rechten Bildrand, um Dir die Präsentation anzusehen

Achte beim Erstellen eines Lernmoduls darauf, dass für die SuS klar ersichtlich ist, um welches Fach es sich handelt. Im Optimalfall sollte Deine Titelfolie immer gleich gestalten, um einen Wiedererkennungseffekt zu generieren.

Gib direkt zu Beginn des Moduls alle nötigen Anforderungen bekannt, wie z.B. das Format der Aufgabe, wie die Abgabe erfolgt, welchen Bearbeitungszeitraum es gibt, usw.

Es bietet sich hierbei auch an, wiederkehrende Symbole zu verwenden. Kostenlose und frei verfügbare Bilder und Symbole findest Du beispielsweise hier:

Erstelle für Dein Lernmodul eine Übersicht, oder ein Inhaltsverzeichnis. So bleibt sowohl der Ablauf, als auch die zu erwartenden Aufgabenstellungen für die Schüler:innen transparent.

Gliedere das Lernmodul in mehrere Unterthemen, das schafft Übersichtlichkeit. Auch hier gilt: Im Optimalfall sollten alle Folien gleich aussehen!

Wie auch im analogen Unterricht, benötigt man auch bei Lernmodulen einen Einstieg in das Stundenthema. Hierzu eignen sich beispielsweise YouTube Videos, die Du verlinken kannst. Aber auch kurze Texte oder aussagekräftige Bilder können einen guten Einstieg bieten.

Nun folgt die Erarbeitungsphase. Gib dem Thema einen Namen (wie hier: Erarbeitung)

Der folgende Ablauf ist immer gleich: Stelle Informationen zur Verfügung. Sei dabei kreativ: Texte, Bilder, Videos. Du musst das Rad hierbei nicht neu erfinden. Im Netz finden sich bereits eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien. Wenn Du selbst kreativ werden willst, erstelle doch selbst ein kleines Erklärvideo, das Du einfügen oder verlinken kannst.

Hasz Du das Gefühl, dass Deine schriftliche Erklärung bei einem gewissen Thema nicht ausreicht? Dann füge eine Audio-Datei ein, in der Du weiterführende Erklärungen geben.

Wie auch im analogen Unterricht gilt: Decke die Anforderungsbereiche ab. Lass Deine SuS in den letzten Aufgaben selbst analysieren, vergleichen und bewerten!
Auch wenn der digitale Unterricht zunächst ganz anders erscheint, so gelten hier doch ebenfalls die didaktischen Prinzipien, die Du bereits kennst.

Für Schüler:innen ist es hilfreich am Ende des Lernmoduls nochmals einen kleinen Überblick zu bekommen, über alles was sie nun gelernt haben sollten. Wenn nun ein bzw. eine Schüler:in merkt, dass noch etwas unklar ist, solltest Du die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen.

Denke daran Deine Schüler:innen am Ende das Lernmoduls nochmals an die Abgabe des Arbeitsblattes zu erinnern. Erwähne hierbei auch, auf welchem Wege Du das Arbeitsblatt erhalten willst und gib eine Möglichkeit, um Dir Feedback zu geben. Hilfreich ist es hierbei oftmals, wenn man einige Stichpunkte für das gewünschte Feedback bereits vorgibt.

Viel Erfolg beim Erstellen Deines ersten Lernmoduls!
Das Lernmaterial
Zunächst ist es wichtig den Schüler:innen das Lernmaterial zur Verfügung zu stellen. Man benötigt hierbei Material für den Einstieg, die Erarbeitung und die Reflexion.
Man kann entweder auf bestehendes, im Internet oder Schulbuch zugängliches Material zurückgreifen oder selbst die Initiative ergreifen und Material erstellen.

Willst Du Material lieber selbst erstellen? Dann beachte die folgenden Prinzipien, um ein möglichst hohes Lernergebnis zu erzielen:
- Kontiguitätsprinzip: Wenn Du Deinem Text noch ein Bild hinzufügen möchtest, beachte die Nähe von beiden Elementen. Lernpsychologisch wird die beste Verknüpfung erzeugt, wenn Bild und Text unmittelbar räumlich zusammenhängen und sich wechselseitig ergänzen.
- Redundanzprinzip: Wenn Du zusätzliche Audiodateien einfügen möchtest, oder Deine PowerPointPräsentation verbal vorstellen willst, achte darauf, dass der geschriebene Text und die auditive Übermittlung sich nicht doppeln. Das Gehirn nimmt dann nur noch das Geschrieben wahr und blendet die Audio aus. Besser ist es Texte, die gemeinsam mit Bildern präsentiert werden zu sprechen, anstatt sie zu schreiben. Eine Verteilung der Informationsverarbeitung auf beide Kanäle reduziert die Gefahr einer kognitiven Überlastung und sorgt für eine höhere Lernleistung.
- Kohärenzprinzip. Wenn Du Text und Bild verwenden willst, achte darauf, dass dieses semantisch aufeinander abgestimmt ist. So simpel es klingen mag, aber ein Text über einen Baum, kann vom Gehirn nicht richtig aufgenommen werden, wenn man gleichzeitig ein Bild von einer Tasse betrachtet.
Schon zu Beginn der Lernmoduls sollte das Lernziel klar formuliert und die Aufgabe bekannt gegeben werden. Das beugt Unklarheiten vor und sorgt dafür, dass alle SuS genau wissen, was zu tun ist.
Gestalte Deine Arbeitsaufträge. Sei hierbei möglichst konkret, so wie Du es im analogen Unterricht auch machen würdest. Gerne kannst Du die Aufgabe auch in Form eines Aufgabenblattes zum Ausfüllen gestalten. (Dieses können die Schüler:innen dann am Ende des Moduls abgeben). Alternativ schreibe die Aufgabenstellungen in das Lernmodul mit rein und lassen die SuS selbst ihr Lösungsblatt erstellen. Die verwendete Methode hängt vor allem von dem Alter und dem Leistungsstand der Klasse ab.

Nun kommt der für SuS wesentliche Teil des Moduls: Die Bearbeitung
Die SuS sollen das Lernmodul bearbeiten. Plane genügend Zeit ein, um den Schüler:innen Flexibilität in der Gestaltung ihrer Lernprozesse zu geben.
Je nach allgemeinem Lernumfang und nach der Stundenzahl des Faches, solltest Du mindestens 1-2 Wochen Bearbeitungszeit geben.

Besprich die Aufgaben mit den Schüler:innen: Gib Feedback, teile Lösungsvorschläge und frage nach, wie es den SuS mit dem Lernmodul ergangen ist. So kannst Du Optimierungen für das nächste Modul vornehmen.
